Skateboard Wheels Guide
Die Rollen eines Skateboards sind ein Teil, der bestimmt, wie sich das Board beim Fahren verhält. Während Achsen die Lenkbarkeit bestimmen, sind die Wheels dafür verantwortlich, wie schnell oder langsam sich das Board bewegen kann, und was passiert, wenn das Board beim Einlenken ausbricht, das nennen wir (Power-)slide.
Das Material
Wheels werden aus Polyurethan gegossen, einem Gummi. Annähernd jeder Hersteller von Rollen (und Bushings, die auch daraus bestehen), hat seine eigene Mischung. Dadurch werden die Faktoren „Härtegrad“ und „Abrieb“ bestimmt. Eine gute Qualität zeichnet sich dadurch aus, dass der Abrieb möglichst gering ist, und da durch die Rolle länger hält; unabhängig ob man slides macht, oder nicht. Slides nutzen eine Rolle selbstverständlich schneller ab, und bei einer minderwertigeren Rolle entsteht ein sogenannter „Flat-Spot“, eine abgeflachte Stelle an der Rolle, die das skaten äußerst unkomfortabel bis unmöglich macht.
Rollenhärte
Die Härte wird in Durometer angegeben; grundsätzlich kann man sagen: je höher die Zahl, desto härter ist die Rolle. Klassische Skateboardrollen bewegen sich im Bereich um 97A bis 103A. Was darüber hinaus geht, wird in der „B-Skala“ bemessen. Bei Bones gibt es zum Beispiel die SPF Wheels, die 81B beziehungsweise 84B sind. Das ist sehr hart. Der Grund, warum Rollen in unterschiedlichen Härten angeboten werden, liegt daran, dass es sowohl verschiede Disziplinen gibt, als auch die Geschmäcker aller Skater unterschiedlich sind. Mit härteren Rollen ist es einfacher zu sliden, weil das Gummi weniger auf dem Boden „klebt“. Aus dem gleichen Grund ist man auch schneller damit. Je weicher die Rolle ist, desto angenehmer wird das reine Fahren, oder „cruisen“, wie wir dazu sagen. Die andere Seite der Medaille ist die verringerte Rollgeschwindigkeit. Ab einem gewissen Punkt, der bei jedem individuell ist, werden zu weiche Rollen mehr auf dem Boden kleben, und man kommt nicht mehr auf Geschwindigkeit. Es gibt es gesonderte „Cruiser-Wheels“, die sind im Bereich von 90A bis 75A zu finden.
Rollengröße
Genauso, wie die Härte, die Geschwindigkeit eines Skateboards beeinflusst, macht es auch der Durchmesser einer Rolle. Hier muss man jetzt zwischen der Endgeschwindigkeit, und der Beschleunigung differenzieren. Je größer die Rolle ist, desto höher ist die Endgeschwindigkeit; andersherum wird die Beschleunigung langsamer. Wenn man jetzt eine kleinere Rolle hat, kehrt sich dieser Effekt um; man ist langsamer, aber schneller auf Endgeschwindigkeit. Ab 56mm und größer, sprechen wir von großen Rollen, kleine Rollen sind 52mm und darunter. 53mm bis 55mm ist mittlere Größe, damit ist man für weitestgehend alle Zwecke gut gerüstet. Wenn man jetzt ein spezielles Setup für einen Einsatzzweck haben möchte, beispielsweise ein Board zum Street fahren und ein anderes nur für die Rampe, lohnt es sich bei den großen beziehungsweise kleinen Rollen zu schauen.
Die Form der Rolle
Die „Shape“, wie wir Skater sagen, bringt den letzten Schliff auf das Verhalten der Rolle. Dabei gibt es die beiden Variablen, „Lippe“ und „Kontaktfläche“. Die Lippe ist der Übergang von der Kontaktfläche zur Rollenwand, wo im Regelfall eine Grafik zu finden ist. Dabei kann man pauschal sagen: je abgerunderter die Lippe ist, desto einfacher lässt sich die Rolle sliden. Bei der Kontaktfläche gilt: je breiter diese ist, desto stabiler kann man skaten, aber es ist damit auch schwerer zu sliden; schließlich liegt ja mehr Gummi auf dem Untergrund.
Welche Rolle ist jetzt die richtige für mich?
Das hängt in erster Linie vom Zweck ab. Wenn du viel Street fahren willst, also Tricks auf dem Boden, sind tendenziell kleinere und harte Wheels zu empfehlen. Mit denen ist es einfacher Tricks zu machen, weil die zum einen ein geringeres Gewicht haben, und zum anderen schneller „poppen“, also das Board bei einem Ollie in die Luft heben. Bei einem Vert/Pool-Board sind größere Rollen besser, da man die hohe mögliche Endgeschwindigkeit benötigt, und beim droppen in die Rampe, der Nachteil mit der niedrigen Beschleunigung nicht mehr relevant ist. Darüber hinaus, spielt auch das Gewicht des Boards keine Rolle mehr.
Als Anfänger kann man die Wahl der Rolle auch ein bisschen vernachlässigen, denn der eigene Geschmack hat sich noch nicht entwickelt.
Bei einem Cruiser, und das ist auch für Anfänger relevant, sind weiche Rollen die beste Wahl. Ab einer Größe von 56mm ist aber Vorsicht geboten, da man sonst „wheelbites“ (Das Deck kommt an die Rollen) riskiert. Verhindern kann man das mit Riserpads oder härteren Lenkgummies.
Abschließend kann man sagen, dass es kein „Richtig“ oder „Falsch“ gibt. Hier in diesem Guide werden grundsätzliche skate-physikalische Aspekte behandelt, aber die sind für jeden Skater individuell relevant, oder eben weniger relevant. Zu entdecken, was einem gefällt, oder auch nicht gefällt, gehört zum Skaten dazu.